Neue Westfälische - Bericht und Foto von Gerald Dunkel
Was kann die Politik tun, um die Versorgung von Menschen mit medizinischen Leistungen positiv zu beeinflussen.
Eine Frage, die sich der FDP-Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler stellt.
Er besuchte gestern das Lukas-Krankenhaus, um sich einerseits ein Bild von den Modernisierungs- und Umbaumaßnahmen zu machen.
Auf der anderen Seite kündigte er an, für die Region eingroßes Stück aus dem Kuchen herauszuschneiden, den die Bundesregierung für das Land NRW
im Zusammenhangmit der Ausbildung im medizinisch-wissenschaftlichen
Bereich gebacken hat. 700 Millionen Euro soll das Paket umfassen.
Die Uni Bielefeld soll in der medizinischen Ausbildung eine Dependance der Uni Bochum werden. „Ich will mich dafür stark machen, dass gerade Krankenhäuser hier in der Region dann auch bei der Ausbildung miteinbezogen werden“, so Schäffler.
Denn obwohl die Medizinische Hochschule Hannover viele – so auch das Lukas-Krankenhaus – Häuser in der Region als Lehrkrankenhäuser zur Verfügung hat, sei die Zahl der Medizinstudenten, die die Großstadt tatsächlich verlassen würden, um zu einem Krankenhaus in einer kleineren Stadt zu gehen,
eher gering. Das bestätigte auch Dr. Stefan Kerst, Vorstand des Lukas-Krankenhauses.
Dass die Vergütung ein Problem sei, das den Nachwuchsmangel begründet, bezweifelten Kerst und Schäffler gestern bei einem Pressegespräch. Die so genannten „weichen Faktoren“ seien von größerer Bedeutung. Viele Ärztinnen und Krankenschwestern seien flexiblere Arbeitszeiten und die sichere
Unterbringen der Kinder in der Nähe des Arbeitsplatzes wichtiger. Schäffler: „Bei den Vergütungen wird man auch erst einmal nicht viel machen können. Es geht aber auch nicht nur darum, den Nachwuchs hier in die Region zu holen, sondern auch hier zu halten.“ Frank Schäffler war besonders beeindruckt von dem „finanziellen und organisatorischen Kraftakt, den das Lukas-Krankenhaus vollführt hat, was die Umbauten und die Finanzierung dafür angeht“, so seine Worte.